Meditation – unsere kontinuierliche Begleiterin auf der Reise dieses Jahres
Eine kontinuierliche Meditationspraxis ist eine wichtige Grundlage der mentalen Gesundheit und der damit verbundenen emotionalen Stabilität sowie vieler kognitiver Fähigkeiten. Sie ist für den Lehrberuf unverzichtbar und bildet daher auch den Hintergrund für unsere Arbeit in der Jahresgruppe. Die meisten von euch haben bereits längere Erfahrung mit Meditation, andere kennen sie erst seit kürzerer Zeit. Deshalb möchten wir euch hier unterschiedliche Empfehlungen geben:
Denen, die lange Erfahrung mit formeller Meditation haben und kontinuierlich meditieren, brauchen wir nicht viel zu sagen außer: Bitte macht konsequent weiter mit eurer Praxis und meditiert für die Dauer unserer Jahresgruppe jeden Tag mindestens 20 Minuten.
Alle, die kürzere Erfahrung mit Meditation haben oder bisher unregelmäßig meditieren, möchten wir ermutigen, ihre Praxis zu vertiefen und täglich zu meditieren, anfangs mindestens 12 Minuten, allmählich mehr, bis ihr nach wenigen Wochen 20 Minuten erreicht (oder mehr). „Täglich“ klingt am Anfang vielleicht wie eine Zumutung, aber mit der Zeit wird die Meditation wie zu einem Bedürfnis (ähnlich wie Zähneputzen) und es wird euch etwas fehlen, wenn ihr sie mal nicht machen könnt.
Falls du noch auf der Suche nach einer passenden Meditationsform bist, empfehlen wir für den Anfang die Atemmeditation im Sitzen:
Im Kern geht es bei ihr darum, in einer bequemen und aufrechten Körperhaltung still und zugleich entspannt zu sitzen und die Aufmerksamkeit auf dem Atem ruhen zu lassen, d.h. sie auf die Stelle des Körpers zu richten, an der du den Atem besonders deutlich spürst (ich empfehle die Bauchdecke mit ihrem Heben und Senken).
Sobald die Aufmerksamkeit abschweift (und das wird sie unweigerlich), bringst du sie freundlich, aber bestimmt wieder zurück zum Atem, immer und immer wieder. Das ist der Kern der Übung: Wie einen Muskel trainierst du das Bemerken des Abgelenkt-Seins und das bewusste Zurücklenken der Aufmerksamkeit. Wenn es dich dabei unterstützt, die Aufmerksamkeit beim Atem zu halten, so kannst du die Atemzüge innerlich zählen (z. B. von 1 bis 10 und dann wieder von vorne).
Die wiederkehrenden Ablenkungen sind kein Anzeichen von „schlechter“ Meditation oder persönlicher Schwäche, sondern sie sind eine normale Tendenz des (untrainierten) Geistes. Du solltest dich daher nicht dafür tadeln. Der Umgang mit dieser Unbeständigkeit und Sprunghaftigkeit des Geistes und seine allmähliche „Zähmung“ sind der Sinn dieser Meditation. Schwierigkeiten auf diesem Weg sind also keine Störungen – sie sind der Weg.
Allen, die durch unsere Jahresgruppe zum ersten Mal mit Meditation konfrontiert sind, möchten wir zusätzlich zu den genannten Anregungen empfehlen, einen Kurs in Achtsamkeit oder Meditation zu besuchen,
z. B. einen Kurs in MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction), MSC (Mindful Self-Compassion) oder einfach in Meditation. Bitte beginnt damit möglichst bald, damit ihr die Früchte schon während der Jahresgruppe genießen könnt. Die Jahresgruppe selbst kann eine solche umfassende Einführung in Meditation, Achtsamkeit und (Selbst-)Mitgefühl nicht leisten.
Für das Meditieren empfiehlt sich die Verwendung eines Timers. Er erleichtert das Einhalten der Zeit und man muss nicht auf die Uhr schauen. Wir persönlich benützen den Insight Timer als Handy-App. Er hat schöne Klänge zur Auswahl und motiviert zum kontinuierlichen Üben, z. B. durch die Sternchen, die man dafür bekommt.
Als Aufgabe für diese Woche bitten wir euch, diese kurze Beschreibung der Atemmeditation aus dem Buch Wache Schule von Susanne Krämer (2019) zu lesen (» zum Text).
Als unverbindliches Add-On für alle, die mehr wissen möchten, hält das Internet viele gute Beiträge bereit- bitte nütze dieses “große Buffet” an Angeboten weise und selbstfürsorglich.
- Es gibt zur Atem-Meditation – neben einigen Büchern – zahllose Beschreibungen im Netz, wie z. B. https://ave-institut.de/atemmeditation-10-minuten/ oder https://www.mindful.org/a-five-minute-breathing-meditation/).
- Wer mit einer gesprochenen Anleitung üben möchte, findet dazu viele Audio-Anleitungen. Ein paar Links sind in dieser Liste zusammengestellt (ab S. 37). Auch der Insight Timer enthält Anleitungen. Bitte prüft selbst, was euch zusagt – das ist sehr individuell.
- Auch zum aktuellen Buch von Mike Sandbothe u.a. (2023) Achtsamkeiten – Übungen für mich, für uns und für die Welt gibt es Audio-Anleitungen, z. B. https://achtsamkeiten.com/individuelle-achtsamkeit/ (etwas nach unten scrollen zu „Der Klassiker: Das achtsame Sitzen“).
Reflexion: Bitte teile im Post einige deiner Erfahrungen mit Meditation:
- Wie geht es dir aktuell mit dem regelmäßigen Meditieren?
- Was spricht dich in den Texten, die du dazu gelesen hast, an?