Nicht dass die beiden zusammengehören – sie treffen nur gerade zufällig aufeinander:
Die Ferien sind zur Hälfte vorbei – wie immer schneller als erwartet. Ich hoffe, ihr hattet und habt weiterhin alle eine gute Zeit. Heute ist Neujahr und es steht ein neuer Prompt mit einem wichtigen und erfreulichen Thema an: Freundlichkeit. Zusammen mit Mitgefühl, Wohlwollen, Fürsorge und Liebe bildet sie aus meiner Sicht die Grundlage aller Pädagogik. Eigentlich genau richtig für die Ferien, wenn Zeit zum Hinfühlen ist, und passend zur Abfolge der Themen Mitgefühl, Selbstmitgefühl und jetzt Freundlichkeit. Aber:
Im letzten Prompt habe ich noch ganz locker von den Dämonen der Raunächte geschrieben, nicht ahnend, dass ich selbst einem begegnen würde. Er kam in einer der Nächte und richtete sich ein zu bleiben. Es war der Dämon des Zweifels, und er suchte mich nicht ganz ohne Grund heim. In mir klangen noch die Eindrücke unseres letzten Gruppentreffens nach – neben der vielen positiven Kraft und der Verbundenheit auch Zeichen der Überforderung von vielen und das Fehlen einiger.
Schon die letzte Jahresgruppe stand um die Weihnachtszeit an einem kritischen Punkt. Damals war mein Eindruck, die Teilnehmenden müssten sich entscheiden zwischen den Alternativen Servicedenken (sich zurücklehnen und passiv mit Anregungen versorgen lassen) und Transformation (aktiv an sich selbst arbeiten und das zur eigenen Priorität machen). Über die schwierige Navigation zwischen diesen beiden Polen haben wir damals gesprochen und das hat uns weitergebracht. Diesmal aber fühlt es sich anders an, mehr nach: Nicht ihr, sondern ich muss mich entscheiden und etwas anders machen. Aber was genau und in welche Richtung?
Der Dämon hatte mich fest im Griff. Während ich den Leittext zu Freundlichkeit überarbeitete, versuchte ich, ihn mit euren Augen zu lesen, um ihn für euch passend zu machen. Dabei aber fand ich ihn nicht besonders gut und dachte, ihr werdet ihn bestenfalls überfliegen und unberührt zur Seite legen. Daraufhin habe ich ihn stark gekürzt, doch auch das machte mein Gefühl nicht viel besser. Der Zweifel saß tiefer, und alle von euch, die diesen Dämon kennen (und seine Schwester, die üble Hexe negativity bias), werden das nachvollziehen können: Ich zweifelte am Ganzen, am Grundansatz, oder genauer: daran, dass er für euch passt.
Was also ist zu tun? Glücklicherweise steht gerade der Fragebogen zum ersten Drittel der Jahresgruppe an – ihr erinnert euch, ich habe ihn beim allerersten Treffen angekündigt. Vielleicht bringt er etwas Licht ins Dunkel. Ihr findet ihn hier:
>> Fragebogen
Ich bitte euch alle (und zwar wirklich alle!), ihn mir per Mail zuzusenden bis zum Abend des Dreikönigstages (bitte mit dem Betreff: Fragebogen). So kann ich mir bis zu unserem nächsten Treffen am Tag darauf noch etwas Gedanken machen.
Ich bin gespannt auf eure Rückmeldungen und wie es danach weitergehen wird. Unser bisheriges Programm sieht vor, dass wir mit den Prompts, Posts und Buddy-Gesprächen fortfahren wie bisher und dass wir im jetzt beginnenden zweiten Drittel der Jahresgruppe die Hospitationen und Coachings durchführen sowie uns auf die eigenen Projekte vorbereiten, die wir dann im letzten Drittel der Jahresgruppe durchführen und auswerten werden. Wir haben also noch einiges vor – wenn auch nichts davon einzeln für sich genommen viel Kraft kosten wird. Ich hoffe, der Fragebogen wird Klarheit darüber bringen, was für euch ertragreich, stimmig und machbar ist.
Und sonst bitte ich euch wie immer um eure Posts unten zum aktuellen Thema, sei es Freundlichkeit oder sei es Zweifel. Ach ja, und hier noch der Leittext zu Freundlichkeit, der vielleiocht doch nicht ganz so schlecht ist:
>> Leittext Freundlichkeit